Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft

Frauen tragen entscheidend zu Wohlstand und gesellschaftlicher Stabilität bei. Auf dem 2. Deutsch-Arabischen Frauennetzwerkforum sprachen Außenminister Westerwelle und Bundesfamilienministerin Schröder über die wichtige Rolle von Frauen für die arabischen Reformprozesse.

 

Zu der Konferenz im Auswärtigen Amt trafen sich mehrere hundert Teilnehmerinnen aus Wirtschaft, Politik und Verbänden. Außenminister Westerwelle betonte, wie vielschichtig die aktuelle Lage in den arabischen Ländern sei. Er sehe aber zur Zeit eine “historische Chance, Menschen- und Frauenrechte in den Verfassungen nachhaltig zu verankern.”

An der Veranstaltung nahm auch die tunesische Ministerin für Frauenangelegenheiten Sihem Badi teil. Bundesfamilienministerin Schröder hatte sich mit Sihem Badi bereits im März und im Juni 2012 getroffen, um sich über die Situation von Frauen in Tunesien zu informieren.

Schröder nannte die Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Verfassung unabdingbar: “Kein Land, das dauerhaft Frieden und Fortschritt möchte, kann auf die Ideen, die Kraft und die Erfahrungen von Frauen verzichten.” Und umgekehrt seien wirtschaftliche Fortschritte notwendige Begleiter für den Aufbau einer Demokratie.

Weitere Anstrengungen notwendig

Um den institutionalisierten Austausch in die Praxis umzusetzen, beteiligen sich Auswärtiges Amt und Bundesfamilienministerium an einer sogenannten Transformationspartnerschaft mit ganz konkreten Projekten. So wurden beispielsweise Mentoren-Paare aus deutschen und tunesischen Unternehmerinnen gebildet.

Bundesministerin Schröder ermutigte die arabischen Frauen, auch weiterhin für mehr Freiheit und Teilhabe in Wirtschaft und Gesellschaft einzutreten. Sie erinnerte an den langen Weg, den man in Deutschland bis zur rechtlichen Gleichstellung von Männern und Frauen habe zurücklegen müssen. Was die tatsächliche Gleichberechtigung angehe, bedürfe es selbst heute noch großer Anstrengungen.